23. Oktober 2011 | Ansichtssache |
Dass Eifersucht alles kaputt macht, haben wir sicher alle schon einmal gehört oder gar gesagt. Doch irgendwie scheint es mir, als sei sich zwar jeder dessen bewusst, aber niemand handelt danach. In meinem Artikel „Von Worten und Taten“ habe ich schon darüber geschrieben, dass es wichtig ist, zu dem zu stehen, was man sagt. Danach zu handeln. Doch noch viel wichtiger ist es, dass die eigene Überzeugung, die eigenen Ziele richtig gesetzt sind. Man muss erkennen, was man von innen heraus will. Was einen überzeugt, was einen mit Glück erfüllt. Man kann nicht auf lange Zeit halbherzig irgendetwas tun und hoffen, es wird schon irgendwie gehen.
In meinem Nachruf auf Steve Jobs – der teilweise sehr persönlich ist und eigentlich schon lange hätte hier Erwähnung finden sollen – habe ich folgendes geschrieben:
Vor einiger Zeit erst verstand ich, dass es wichtiger ist, seinen Job zu lieben, als damit viel Geld zu verdienen. Ich erkannte, dass es der richtige Weg ist, sich am Anfang durchzukämpfen, wenn man nur überzeugt ist, das Richtige zu tun. Mit den richtigen Menschen zusammenzuarbeiten. Aus Überzeugung, aus Leidenschaft.
Dass das nicht nur für die Arbeit gilt, sollte klar sein. Auch im Privaten sollte man wissen, was man will und vor allem entsprechend handeln. Wer eifersüchtig ist, hat das Ziel, seinen Partner nicht zu verlieren. Doch ist die „Lösung“, also die Eifersucht, nicht eher kontraproduktiv? Ich sage klar: Ja!
Es hat zwar eine lange Zeit gedauert, bis ich verstand, aber nun bin ich mir sicher: Wenn man zu eifersüchtig ist, und damit auch zu wenig Vertrauen aufbringt, geht der Schuss nach hinten los. Ein bisschen gesunde Eifersucht ist in Ordnung und meiner Meinung nach sollte der Partner sowieso sagen, wo er hin geht, wenn man zusammen wohnt. Man redet ja schließlich miteinander, man interessiert sich für den jeweils anderen. Aber Kontrolle, sei es nun durch mehrmaliges Nachfragen – z.B. „Wohin gehst du? Mit wem triffst du dich?“ – oder gar durch Bespitzelung, die ja im heutigen technologischen Zeitalter deutlich leichter durchzuführen ist, zerstört meistens alles.
Daher, liebe über-eifersüchtige Männer (und Frauen): Schenkt eurem Partner ein bisschen Vertrauen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er oder sie euch nicht enttäuschen. Und wenn doch: Fehler passieren. Und wenn Fehler öfter passieren, dann passt es eventuell einfach nicht.
An dieser Stelle möchte ich nochmals mein Motto, meine tiefste Überzeugung – ein Zitat von Steve Jobs – nennen:
[…] the only way to do great work is to love what you do. If you haven’t found it yet, keep looking. Don’t settle. As with all matters of the heart, you’ll know when you find it. And, like any great relationship, it just gets better and better as the years roll on. So keep looking until you find it. Don’t settle.
Eigentlich auf die Arbeit bezogen passt es eigentlich auf jeden noch so kleinen Moment im Leben. Wenn man nicht rundum zufrieden mit seinem Leben ist, sollte man etwas ändern. Natürlich muss man sich immer ein wenig anpassen, aber wenn das Herz für eine Sache schlägt, sollte man versuchen, sie zu erreichen. Hierzu empfehle ich gerne nochmal: Die verzweifelte Suche nach dem Sinn des Lebens.
26. September 2011 | Ansichtssache |
Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, einen Podcast zu den Themen aus der Kategorie Ansichttsache zu starten. Leider habe ich nicht wirklich Leute gefunden, die regelmäßig Zeit und Lust haben, mit mir über die Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, aber auch Beziehungen und Co. zu plaudern. Nun kam mir eine andere Idee:
Ich mach’s allein. Nein, nicht wirklich ;) Kaum einer würde sich stundenlange Monologe von mir anhören und vor allem würde mir auch etwas fehlen – das Contra. Die Meinungen anderer, die die Meinen festigen können oder mir mal gehörig den Kopf waschen. Sinn und Zweck des Podcasts soll es sein, mit interessierten Menschen über Alltägliches zu reden. Kritisch, nicht einfach nur „bla bla“.
Nun fiel mir auf: Was bringt mir ein „Stammteam“? Ich persönlich bin offen und interessiere mich für unglaublich viele Dinge – das kann ich nicht von anderen erwarten. Und ein Stammteam würde auch die „Verpflichtung“ mitbringen, dass immer die gleichen Leute zu den unterschiedlichsten Themen Meinungen haben und Lust, sie zu bequatschen. Und noch dazu: Zeit. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und nehme mir gerne die ein oder andere Stunde für solch einen Podcast.
Des Rätsels Lösung: Es wird kein Stammteam geben. Ähnlich wie beim Polittalk der öffentlich rechtlichen Sender – beispielhaft nenne ich mal Anne Will und Markus Lanz – werde ich mir zu jedem Thema neue Gäste „einladen“. Und noch besser: Ich habe zwar selbst einen oder zwei Favoriten je Thema (einfach weil mich meistens andere darauf bringen, über etwas zu sinnieren), aber ich werde auch jedem, der Lust hat, die Möglichkeit geben, dabei zu sein.
Und so wird das ablaufen: Ich werde bei Twitter oder hier im Blog die Themen bekannt geben und vorab mit denen sprechen, die ich gerne dabei hätte. Dann können alle anderen ihr Interesse kundtun und wir schauen dann gemeinsam, wie das zeitlich klappt. Voraussetzungen: Ein Mikrofon oder Headset, Skype, eine nicht allzu schreckliche Stimme sowie einwandfreies Hochdeutsch (ich möchte niemandem die teilweise schrecklichen deutschen Dialekte zumuten).
Genug der Erklärungen, hier schonmal ein paar Themen:
- Die Wichtigkeit der Sinne, oder: Auf welchen Sinn würdest du am ehesten verzichten wollen?
- Sich für den Partner ändern und sich gleichzeitig treu bleiben – geht das?
- Wieso der Stundenlohn bei Selbständigen wenig aussagt, oder: Wieso verdient der da eigentlich so viel?
Interesse? Dann hinterlasst einfach einen Kommentar! Ich freue mich auf eure Meinungen und Themenvorschläge.
20. August 2011 | Ansichtssache |
Es ist ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Manche Menschen verschwenden ihr ganzes Leben bei diesem Versuch. Objektiv betrachtet machen sie vielleicht wirklich seltener Fehler als andere. Aber sie erreichen auch weniger, weil sie viel Zeit dafür aufwenden, potenzielle Malaisen zu vermeiden.
via karrierebibel.de
Jeder macht Fehler. Irren ist menschlich, niemand ist unfehlbar. Es ist wichtig, sich das einzugestehen. Wir sind nicht perfekt. Selbst wenn wir unser Bestes geben, kann es sein, dass wir versagen.
Überhaupt kann es ein solcher Luxus sein, etwas nicht zu wissen und das auch zugeben zu können. Ja, richtig gelesen: Luxus! […] Statt zuzugeben, etwas nicht zu wissen, faken […] Leute Fakten, stottern, lavieren sich drumherum oder verteidigen einen Standpunkt, der sowieso nie haltbar war. Das kostet ungemein viel Kraft, hält auf und bringt sie im schlimmsten Fall noch dazu, eine Sache umsetzen zu müssen, von der sie eh schon wissen, dass sie auf Klugschiss und grobem Unfug basiert.
via karrierebibel.de
Auch im geschäftlichen Umfeld ist es wichtig, ehrlich zu sein. Wer seinen Kunden vorgibt, über Wissen zu verfügen, welches er nicht besitzt, macht sich auf Dauer lächerlich. Daher bin ich immer ehrlich zu meinen Kunden und wenn ich etwas nicht kann, lehne ich ab – oder biete alternativ an, mir das fehlende Wissen anzueignen.
Es ist ein Trugschluss, anzunehmen, dass Bullshit im Business hilft – klar, es ist erst einmal werbewirksam, wenn ich auf meiner Webseite eine Latte an Dingen habe, die ich kann. Aber im Nachhinein entpuppt sich das dann als gefährliches Halbwissen und im schlimmsten Fall muss ich als Dienstleister für eventuelle Ausfälle o.ä. geradestehen.
Bei der bevorstehenden Aktualisierung meiner geschäftlichen Webseite werde ich darauf achten, so viel Blabla wie möglich durch ehrliche Aussagen und fundiertes Wissen zu ersetzen – das ist gut für die Kunden und für mich. Screenshots der neuen Version finden sich übrigens bei Facebook.
Abschließend empfehle ich den Artikel Bullshit im Business – Warum Sie sich gegen Blabla wehren sollten (ebenfalls in der karrierebibel erschienen), der allerdings eher auf größere Unternehmen passt.
23. April 2011 | Ansichtssache |
„Was lange währt, wird endlich gut!“, sagt man. In Beziehungsdingen habe ich das Gegenteil gelebt, wenn auch nicht bewusst.
Dass es nicht förderlich ist, wenn man es überstürzt und sich zu schnell auf eine andere Person einlässt, haben wir sicher alle schon einmal erfahren. „Hochmut kommt vor dem Fall“ — je schneller man sich in eine Beziehung stürzt, umso schneller ist sie wieder vorbei. Zugegeben, man sollte das nicht pauschalisieren, aber ich gehe mal davon aus, dass eine Beziehung, die man aus einer gesunden Mischung von Liebe und Vernunft beginng, länger hält.
Doch jede Beziehung beginnt anders. Manche entstehen aus einem abendlichen Quickie in der Disko oder nach einem gemütlichen Bierchen im Café, andere wiederum aus einer jahrelangen Freundschaft. Und nichts und niemand garantiert einem, dass es der oder die Richtige ist. Trotzdem ist es besser, den anderen zu kennen, bevor man es miteinander versucht. Man sollte es sich nicht vornehmen, den anderen in- und auswendig zu kennen, aber die grundlegenden Charaktereigenschaften, Lebenseinstellungen und Ziele sollte man austauschen.
„Früher“ (tut gut, das in meinem Alter schon sagen zu können) habe ich Gespräche geführt über Lieblingsessen, -getränk, -farbe, -jahreszeit und vieles mehr. Heute geht es mir viel mehr darum, den Charakter kennen zu lernen, die Stärken zu schätzen, aber auch die Schwächen zu tolerieren. Kein Mensch ist perfekt und es ist wichtig, dass man das einsieht.
„Wieso sollte ich dich ändern wollen? Ich will ja dich!“, bekam ich zu hören. Und es ist wahr. Jemand, der mich nicht so nimmt, wie ich bin, hat mich gar nicht verdient. Mag arrogant klingen, ist aber nicht so gemeint und sicher die beste Einstellung. Mit einem Haken: Man sollte sich selbst gut einschätzen können, die eigenen Stärken kennen, aber auch die Schwächen. Und an genau diesen gilt es zu arbeiten. Ich habe einige Zeit gebraucht, einzusehen, was ich an mir verändern sollte. Nicht für andere; sondern für mich, weil ich es will.
Ein Mensch ohne Schwächen ist langweilig, aber ein Mensch mit zu vielen Schwächen kommt auch bei niemandem gut an. Wie so oft bestimmt das gesunde Mittelmaß die Außenwirkung. Wer an sich selbst arbeitet, hat die besten Chancen. Wer sich selbst nicht liebt, kann auch nicht geliebt werden. Und wer an sich selbst nicht arbeitet, der sollte auch nicht an anderen meckern. Diese „Arbeit“ hört nicht einfach auf, Stillstand ist in diesem Falle Rückschritt.
Nun schweife ich ab, zurück zum Ursprung: Den Charakter des anderen kennen zu lernen, ist das wichtigste, wenn es darum geht, eine Beziehung aufzubauen. Nicht vergessen sollte man grundlegende wichtige Werte wie Ehrlichkeit, Offenheit, Aufrichtigkeit, Treue, Vertrauen. Dem Partner blind vertrauen zu können, ihm wirklich alles zu glauben und zu merken, dass er einem alles glaubt, weil man immer ehrlich zueinander war — auch wenn man Dinge hätte verschleiern können oder nicht so ausführlich hätte erzählen müssen — ist ein gutes Gefühl, das es gilt, zu erhalten.
21. Februar 2011 | Ansichtssache |
Letztens habe ich bei Twitter etwas Interessantes gelesen:
Jens hat es fast noch zu harmlos formuliert. Ich würde gar sagen: Wenn es zu Missverständnissen in einer Beziehung kommt, dann meistens aufgrund der Tatsache, dass man nicht miteinander redet (im Sinne von sich 100%ig aufeinander konzentriert, sich anschaut, sich zuhört und sich wirklich dafür interessiert, was der andere sagt), sondern etwas nur beiläufig erwähnt oder eben schreibt. (Wobei man natürlich auch respektvoll und konzentriert miteinander schreiben kann, aber wer tut das in unserer hektischen Zeit denn noch?)
Schon ein paar Wochen vor diesem Tweet fing ich an, darüber nachzudenken, dass Emotionen meist bei geschrieben Worten untergehen. Da kann aus einem „Mhm“ schnell mal ein Missverständnis werden. Es könnte ein „Ja“ sein, pure Zustimmung, die man „einfach nur so“ nicht als „Ja“ ausgedrückt hat; ein mürrisches „meinetwegen“, das man aus Bequemlichkeit einfach abgekürzt hat. Oder ein leises, ängstliches „hmjoa“, das uns in einer Situation, in der wir uns nicht sicher sind über die Lippen kommt, weil wir dem Gegenüber vertrauen; wenn auch wir uns auf etwas einlassen, wovon wir nicht ganz überzeugt sind.
Manche mögen denken, dass Liebe ein schwieriges Thema ist. Das dachte ich auch mal. Doch es gibt einen Menschen, der mir immer wieder die Augen öffnet, mir hilft, meine Gedanken zu sortieren. Der mir sagt und zeigt, wie einfach es ist. Weil wir miteinander reden, uns alles sagen und uns gegenseitig respektieren und uns zuhören.
Das Wichtigste ist jedoch, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Was ich hier schreibe, schreibe ich nicht, weil es sich gut anhört. Oder weil ihr es lesen wollt. Ich schreibe es, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es der richtige Weg ist, den ich zurzeit gehe. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind viel, aber nicht alles. Respekt, Treue, Aufmerksamkeit und nicht zuletzt eben: Reden und Zuhören. Nicht mit den Ohren, sondern mit dem Kopf und mit dem Herzen.
Wisst ihr, was sich besser anfühlt, als kein schlechtes Gewissen zu haben? Das Gefühl, das Richtige zu tun.
4. Februar 2011 | Ansichtssache |
Und irgendwann triffst du eine Person, die alles ändert. Die alles je da gewesene in den Schatten stellt. Ihr werdet häufig das selbe denken oder sagen. Euch bei „Meinungsdingen“ oft einig sein und euch bei anderen Sachen perfekt ergänzen. Zusammen lachen und zusammen weinen. Euch alles sagen und auch verstehen, wenn ihr schweigt. Immer füreinander da sein. Euch nahe sein, obwohl ihr räumlich weit entfernt seid. Trotzdem werdet ihr nicht hundertprozentig gleich sein. Müsst ihr aber nicht, denn sonst wäre das Leben langweilig.
Jeder Tag kann der Letzte sein. Manche Beziehungen gehen auseinander, weil man sich auseinander lebt. Weil man sich selbstverständlich erachtet. Doch man sollte seinen Partner nie als selbstverständlich erachten. Das ist die oberste Regel in einer jeden Beziehung und wenn ihr sie beherzigt, habt ihr schon die Hälfte richtig gemacht.
Ob eine Beziehung wirklich dauerhaft funktioniert, ist nie sicher; auch nicht, wenn es noch so gut passt. Man muss Tag für Tag leben, als wäre es der Letzte. Seinen Schatz achten und respektieren wie am ersten Tag.
Eine Beziehung bedeutet Arbeit. Doch Arbeit kann auch Spaß machen. Wenn es die Richtige ist.
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