Letztens habe ich bei Twitter etwas Interessantes gelesen:

Geschriebene Worte sind meist die Grundlage für Missverständnisse. Wieder und immer Wieder.less than a minute ago via Echofon

Jens hat es fast noch zu harmlos formuliert. Ich würde gar sagen: Wenn es zu Missverständnissen in einer Beziehung kommt, dann meistens aufgrund der Tatsache, dass man nicht miteinander redet (im Sinne von sich 100%ig aufeinander konzentriert, sich anschaut, sich zuhört und sich wirklich dafür interessiert, was der andere sagt), sondern etwas nur beiläufig erwähnt oder eben schreibt. (Wobei man natürlich auch respektvoll und konzentriert miteinander schreiben kann, aber wer tut das in unserer hektischen Zeit denn noch?)

Schon ein paar Wochen vor diesem Tweet fing ich an, darüber nachzudenken, dass Emotionen meist bei geschrieben Worten untergehen. Da kann aus einem „Mhm“ schnell mal ein Missverständnis werden. Es könnte ein „Ja“ sein, pure Zustimmung, die man „einfach nur so“ nicht als „Ja“ ausgedrückt hat; ein mürrisches „meinetwegen“, das man aus Bequemlichkeit einfach abgekürzt hat. Oder ein leises, ängstliches „hmjoa“, das uns in einer Situation, in der wir uns nicht sicher sind über die Lippen kommt, weil wir dem Gegenüber vertrauen; wenn auch wir uns auf etwas einlassen, wovon wir nicht ganz überzeugt sind.

Manche mögen denken, dass Liebe ein schwieriges Thema ist. Das dachte ich auch mal. Doch es gibt einen Menschen, der mir immer wieder die Augen öffnet, mir hilft, meine Gedanken zu sortieren. Der mir sagt und zeigt, wie einfach es ist. Weil wir miteinander reden, uns alles sagen und uns gegenseitig respektieren und uns zuhören.

Das Wichtigste ist jedoch, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Was ich hier schreibe, schreibe ich nicht, weil es sich gut anhört. Oder weil ihr es lesen wollt. Ich schreibe es, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es der richtige Weg ist, den ich zurzeit gehe. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind viel, aber nicht alles. Respekt, Treue, Aufmerksamkeit und nicht zuletzt eben: Reden und Zuhören. Nicht mit den Ohren, sondern mit dem Kopf und mit dem Herzen.

Wisst ihr, was sich besser anfühlt, als kein schlechtes Gewissen zu haben? Das Gefühl, das Richtige zu tun.