Von Herzschmerz und wahrer Liebe

When you can’t get through to somebody by lovin‘ ‚em, the next choice is to get through to them by hurting ‚em. And that’s what „Heartbreak Warfare“ is about. I don’t recommend it. […] It doesn’t end well…

Über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten, und ich nehme es niemandem übel wenn er diesbezüglich nicht meiner Meinung ist. Aber wer Musik lebt, sie genießt, sich von Texten berühren lässt anstatt sich einfach bedudeln zu lassen, der sollte — falls nicht schon geschehen — einen Blick auf die Texte eines in meinen Augen großartigen Künstlers werfen: John Mayer.

Die obigen weisen Worte sind jedoch nicht aus einem Song; er erklärte damit die Bedeutung seines Songs Heartbreak Warfare. Und es ist so wahr.

Wer kennt das nicht? Wenn eine Beziehung zu Ende geht weil der Partner nicht mehr möchte, dann verletzt man ihn. Und ich würde lügen, würde ich sagen, ich hätte es nie getan. Doch ich bereue es. Denn nun war ich in der Situation, in der sich irgendwann mal meine Ex-Freundinnen befunden haben.

Und nun bleibt nur Unverständnis. Über meine eigene Dummheit und Ignoranz damals und die Situation allgemein. Wenn du jemanden liebst, dann solltest du ihn nicht verletzen.

God only knows how much I’d love you if you let me but I can’t break through at all.

Wenn es nicht mehr passt, passt es nicht mehr. Dann liebst du deinen Partner ja trotzdem noch. Und wenn es wahre Liebe ist, dann willst du, dass er glücklich ist. Wenn es wahre Liebe ist, ist er dir wichtiger als du selbst. Und du heulst und schreist in dein Kissen und stehst neben dir und und wünschst dir so sehr, du könntest die Vergangenheit verändern. Und selbst wenn du am liebsten die ganze Welt zerstören möchtest, respektierst du trotzdem die Entscheidung deines Partners beginnst keinen Krieg.

Von Neidern und Blendern

Früher war ich anders. Ich war neidisch auf materielle Dinge. Ich wollte Dinge haben, ohne etwas dafür zu tun. Habe jedem erzählt, wie gut es mir angeblich ging, auch wenn dem nicht so war.

Doch dass man mich heute als Neider und Blender bezeichnet, entbehrt jeglicher Grundlage. Wisst ihr, irgendwann hat sich mein Fokus geändert. Ich habe erkannt, das materielle Dinge nicht alles sind. Doch darüber habe ich schon in meinen letzten Artikeln geschrieben, darum soll es heute nicht gehen. Es soll um Neid gehen.

Worauf bitte sollte ich neidisch sein? Darauf, dass jemand ein dickes Auto fährt und ich es mir zurzeit einfach noch nicht leisten kann? Soll ich neidisch sein, weil jemand mehr Geld hat als ich? Geld ist nicht nur nicht alles, Geld ist unwichtig. Zumindest dann, wenn man sich davon den Charakter verderben lässt.

Ich kann ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass ich ein netter und toller Mensch bin. Ich habe in den vergangenen Monaten meine negativen Charaktereigenschaften erkannt und „bekämpft“ (und an manchen arbeite ich noch) und meine positiven Eigenschaften intensiviert. Sagt ruhig, dass ich arrogant bin. Ich finde, ein wenig gesundes Selbstbewusstsein schadet niemandem.

Ich kenne viele Menschen, die wundervoll sind und es einfach nicht sehen können oder wollen. Wahrscheinlich, weil man ihnen viel zu oft gesagt hat, wie doof sie doch sind. Auf der anderen Seite kenne ich viele Menschen, die sich für die Größten halten. Aber aufgrund der falschen Werte. Die denken, dass sie toll sind, nur weil sie Geld haben. Darauf muss ich nicht neidisch sein. Ich habe genug Geld um zu überleben, Monat für Monat. Und in den meisten Monaten habe ich so viel Geld, dass ich mich wohlfühlen kann. Und mir mal eben einen Urlaub in London leisten kann.

Mittlerweile sind mir diese Menschen egal. Früher wollte ich missionieren, doch ich erkannte, dass es einfach nichts bringt. Manche Menschen sind eben überwiegend materiell eingestellt und ergötzen sich am Wohlstand anderer. Ich bin nicht so. Ich bin, wie ich bin. Und wer mich nicht so nimmt, der weiß, wo die Tür ist. Oder wie ein echt toller Mensch immer sagt: „Leb damit oder lass es!“ — SO einfach ist das Leben.

Vor ein paar Tagen sprach ich mit Joachim über dieses Thema. Und über Blender. Über Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Über den rechten Pfad im Leben. Es brauchte auch bei ihm seine Zeit, bis er erkannte, dass es nichts bringt, andere zu „blenden“ und sich vermeintlich unantastbar zu machen. Denn es ist genau umgekehrt. Ich zitiere Wortfetzen aus seinem Monolog:

… weil dich jemand kennen lernen will aufgrund der Maske die du trägst. Irgendwann kommt das ja raus, ist ja’n Mörderstress. Und wenn das rauskommt, dann merkt dieser Mensch, du bist jemand vollkommen anderes. Und dieser Stress ist mir zu viel. Den kann man vollkommen umgehen, indem man einfach man selbst ist. Das macht das Leben so einfach. Das Leben ist auf einmal so einfach, wenn dir alles scheißegal ist, und dir auch egal ist, was die Leute von dir denken. Du kannst die Erwartungen der Menschen eh nicht erfüllen.

Und es ist so wahr. Wieso sollte ich vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin? Etwas zu haben, das ich nicht besitze? Das Leben ist viel einfacher, wenn man ehrlich ist. Und ich war nicht immer so. Früher habe ich mich auch in Lügen verstrickt. Ich weiß also, wovon ich rede.

Heute bin ich einfach nur ich. Und ich wiederhole mich erneut: Wer mich nicht so nimmt… ;) Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel, sei es nun partnerschaftlich, freundschaftlich oder auf die Arbeit bezogen. Klar, wir müssen auch mal mit Leuten klarkommen, die wir nicht so sehr mögen. Aber ist immer noch UNSERE eigene Entscheidung, mit wem wir uns abgeben.

Solange ich die Anwesenheit anderer ertragen kann, ohne mich verstellen zu müssen, ist für mich alles in Ordnung. Ich bin nicht neidisch, ich blende nicht. Ich bin einfach nur ehrlich. Wer das nicht abkann, muss mir nicht bei Twitter folgen, nicht meine Blogbeiträge lesen, nicht mit mir reden.

Den Schlusssatz heute habe ich auch von Joachim: „Wenn du irgendwas versteckst von deinem Leben, machst du dich erpressbar.“ — Macht euch nicht erpressbar, seid immer ihr selbst! Wer euch nicht so nimmt, wie ihr seid, hat euch nicht verdient.

Von wichtigen Dingen und Nebensächlichkeiten

In letzter Zeit denke ich viel nach. Über die wichtigen Dinge im Leben; und über Nebensächlichkeiten. Über das, das wirklich zählt und das, das egal sein kann. Jeder hat andere Prioritäten. Meine haben sich drastisch geändert in den letzten Monaten.

In einem Gespräch über Geld wurde mir klar, wie nebensächlich materielle Dinge sein können. Natürlich möchte ich in meinem Leben viel erreichen, ein großes Haus haben, ein tolles Auto fahren und mir viel leisten können. Aber müsste ich mich entscheiden zwischen einem einsamen Leben in Saus und Braus, mit allem, was ich mir je erträumt habe; und einem „normalen“ Leben mit durchschnittlichen finanziellen Verhältnissen, aber einer Person an meiner Seite, die ich liebe und die mich liebt, dann würde ich auf alles Geld der Welt verzichten.

„Viel wichtiger ist mir, jemanden zu haben, der mich so nimmt, wie ich bin; mich respektiert und mir zuhört; mit mir redet, anstatt alles in sich reinzufressen. Der aufrichtig ist, und dem ich vertrauen kann.“ schrieb ich. Und ich meine es.

Irgendwann kommt der Moment im Leben, in dem du einsiehst, dass finanzieller Reichtum nicht ansatzweise so wichtig ist wie Reichtum an Menschlichkeit und Liebe. Natürlich wünsche ich mir ein Leben in Wohlstand. Wer tut das nicht? Aber wenn ich dafür auf die Richtige verzichten müsste, würde ich dankend ablehnen.

Nichts sollte wichtiger sein, als sein Leben mit einem Menschen teilen zu können, der einem irgendwann mehr bedeutet als man selbst. Für den man alles geben würde. Mit dem man die Tiefen des Lebens meistert und die Höhen genießt. Kein Tag ist wie der vorherige, und jeder Tag könnte der letzte sein.

Die Moral von der Geschicht: Gib dich nicht auf für eine Person, von der du glaubst, dass sie dieser Mensch ist. Streit kommt vor, aber man muss sich auch in Krisenzeiten respektvoll behandeln. Wenn es nicht passt, dann sollte man es nicht passend machen. There are so many fish in the sea!

Und irgendwann erkennst du, dass nicht Kompromisse eine Beziehung am Leben halten. Es muss einfach nur die Richtige sein.

Die verzweifelte Suche nach dem Sinn des Lebens

Wahrscheinlich hat jeder von euch, die diesen Artikel hier lesen, sich schon einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt. Die Antwort darauf zu finden ist schwerer als man denkt. Standardantworten sind beispielsweise „Na, das Leben an sich!“ oder „Irgendwann zu sterben.“ — doch fast niemand setzt sich mit dem Thema näher auseinander.

Sicherlich läuft das Leben für jeden nach dem gleichen Schema ab: Man wird geboren, man wird älter, irgendwann stirbt man. Warum das so ist, kann niemand beantworten. Günther Anders sagte:

Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?

Viele Wissenschaftler beschäftigen sich seit Jahrzehnten, wahrscheinlich gar seit Jahrhunderten mit der Sinnfrage. Ich wage zu behaupten, dass in den nächsten 200 Jahren keine Antwort darauf gefunden wird, warum wir existieren. Doch darum soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für manche die Frage nach Existenz, nach Herkunft. Danach, wie das Universum entstand und ob die Urknalltheorie die Wahrheit spricht. Der andere Teil stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens an sich. „Wieso sollte ich leben, wenn das Leben doch nur mit dem Tod endet?“, wird mancher sagen. Auch ich denke hin und wieder darüber nach, was das Leben für mich ist.

Das Leben an sich, die Zeit zwischen Geburt und Tod, füllen wir selbst mit Inhalt. Wir bauen Brücken, wir reißen sie ein. Wir legen uns Steine in den Weg oder lassen sie uns gar von anderen vor die Füße knallen. Und ich behaupte: So sehr wir auch immer in irgendeiner Art und Weise abhängig sind (vor der Volljährigkeit von den Eltern, jederzeit von der Gesellschaft und meistens auch von Geld), haben wir es selbst in der Hand. Nur wir selbst entscheiden, welchen Weg wir gehen und was wir aus unserem Leben machen.

Leben ist Arbeit. Nicht nur stumpf einer Beschäftigung nachzugehen, um Geld zu erhalten; sondern etwas zu tun, das dich ausfüllt. Nicht einen Job zu wählen, den du eigentlich nicht machen willst, nur weil er besser bezahlt wird. Sondern einen, der dich glücklich macht, auch wenn das heißt, dass du weniger verdienst. Dich nach Feierabend schon wieder auf den nächsten Morgen zu freuen, weil die Zeit mit deinen Kollegen so unglaublich schön ist. Weil ihr zusammen lacht, auch wenn ihr nicht auf einer Hierarchieebene steht. Weil ihr euch gegenseitig helft, anstatt egoistisch zu sein.

Leben ist Musik. Dich einfach zurückzulehnen und den Verstand auszuschalten, dem Text zu lauschen oder ihn mitzusingen. Jede Note zu spüren, jedes Wort zu fühlen, als wäre es dein eigenes. In den Klängen zu versinken, dich einfach gehen zu lassen; zu wissen, dass sich die Erde trotzdem weiterdreht und träumen. Von besseren Zeiten, von einem langen Urlaub, von einer bestimmten Person. Davon, irgendwann selbst auf großen Bühnen zu stehen. Menschen zu begeistern. Begeistert zu werden.

Leben ist Freundschaft. Freunde zu haben; echte Freunde, die immer da sind, wenn du sie brauchst. Mit denen du Pferde stehlen kannst; die dich zum Lachen bringen in Momenten der Trauer und wieder auf den Teppich holen, wenn du abgehoben bist. Die dir in den schwierigsten Zeiten zur Seite stehen und dafür keine Gegenleistung verlangen. Dich in den Arm nehmen, wenn du weinst; dir Ruhe geben, wenn du sie benötigst. Dir eine Schulter zum Anlehnen bieten, obwohl du nicht danach gefragt hast.

Leben ist Familie. An Weihnachten nach Hause zu fahren, in die Heimat. Sie fast zwei Jahre nicht gesehen zu haben und zu wissen, dass sie trotzdem für dich da sind. Dich so sehr vermisst haben, wie du sie vermisst hast. Dir ein Bett anbieten, auch wenn ihr euch früher angeschrien habt. Dir ein Zuhause sind, auch wenn du dort nicht mehr wohnst. Und immer hinter dir stehen, ganz egal, wie viele Fehler du machst. Die dir alles geben, auch wenn sie selbst nichts haben. Weil sie wollen, dass es dir gut geht. Weil du ihnen wichtiger bist, als sie es sich selbst sind.

Leben ist Liebe. Dich fallen zu lassen, dich hinzugeben; einer Person, die dich so sehr berührt wie keine andere. Die deine Stärken und Schwächen besser kennt als du selbst. Die dich nimmt, wie du bist; mit allen Fehlern, die du hast. Die dich versteht, wenn du es selbst nicht tust. Die in den schwersten Zeiten zu dir hält, auch wenn sie es selbst nicht leicht hat. Mit der du jede Sekunde genießen kannst, als wäre es die letzte. Mit der du deine letzten Sekunden verbringen möchtest. Die dir mit Kleinigkeiten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die DICH verzaubert.

Denn nichts ist wichtiger als jede Sekunde des Lebens zu genießen. Der Sinn des Lebens ist für mich jeder noch so kleine Moment, der mich mit Glück erfüllt. Ich würde mein Leben für nichts auf der Welt aufgeben. Ich bin vielleicht nicht reich an Geld, aber dafür umso reicher an Glückseligkeit.

Ich wünsche euch allen ein geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Auf dass ihr euch das hier zu Herzen nehmt und nach den richtigen Werten und Zielen trachtet. Nehmt euer Leben selbst in die Hand und lasst es nicht andere für euch tun!