Ständig ist da diese Frage, ob es nicht besser wäre, wenn wir warten. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und danach, ob wir uns nicht nur selbst im Weg stehen. Ich erkenne Parallelen zu der wunderschönsten Liebesgeschichte, die ich kenne – die von Josh und Nicole Johnson. Sie sagt:
I even told him, ‘It doesn’t make sense for me to be in love with you right now. I feel like I could see into his heart and see the man that he was going to be, but he wasn’t quite there yet, and that’s who I fell in love with. (It takes two hearts to win: The Elenowen story – sehr lesenswert!)
Und ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, das zu wiederholen und ob es nicht besser wäre, wenn wir warten. Weil es so viel leichter wäre, wenn uns nicht knapp 400 Kilometer trennen würden; wenn wir uns nicht im schlimmsten Fall einmal im Monat sehen würden, oder seltener. Und ich denke darüber nach, ob der Zeitpunkt wirklich reif ist und es wirklich das Beste ist. Doch dann frage ich mich auch: Was hätte ich gewonnen? Wie würden die nächsten zwei oder drei Jahre aussehen, was würde ich machen, mit wem wäre ich zusammen, wäre ich glücklich?
Und, ich wär’s nicht. Weil mich niemand so glücklich macht wie sie, wenn sie lächelt oder mir schreibt, dass ich alles für sie bin. Und weil es sich unglaublich gut anfühlt, zu wissen, dass ich sie habe, weil sie mir unglaublich viel bedeutet. Und weil ich glaube, ganz objektiv gesehen und ohne durch die rosarote Brille zu schauen, dass das etwas Längerfristiges sein könnte. Ich glaube, dass es passt. Ich glaube, dass uns theoretisch charakterlich nichts im Weg steht und wir den anderen so akzeptieren wie er ist und wir ihn nicht verbiegen wollen, weil er perfekt ist, in unseren Augen.
Es ist mehr als, was ich mir je erhofft habe und mehr als ich mir je hätte erträumen können. Es fühlt sich besser an als alles andere zuvor und ich will dieses Gefühl nicht verlieren aber was ist, wenn es die falsche Entscheidung ist, es jetzt einfach anzugehen und so zu lassen, wie es ist? Was, wenn es die bessere Entscheidung wäre, es zu lassen und abzuwarten? Sollten wir nicht lieber aufhören, uns durch all diese Entfernung und alles, was durch diese Entfernung viel intensiver wird, wie Eifersucht, Sehnsucht und der Wunsch, abends nicht alleine einzuschlafen, kaputt zu machen?
Es ist eine Zwickmühle zwischen dem was ist und zwischen dem, was zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht das Beste für uns beide ist. Die Frage aller Fragen ist wie immer: Ist das, was ich tue das Richtige? Oder wie John Mayer sagen würde: „Am I living it right?“
Klar ist es das, was mich glücklich macht, für den Moment. Aber leg ich damit den Grundstein für etwas Großes, für die beste Beziehung in meinem Leben? Lege ich damit den Grundstein für meine Familie? Oder sorge ich dadurch, dass ich mich jetzt schon darauf einlasse, obwohl es einige offensichtlich nur schwer überwindbare Hürden gibt, im Endeffekt doch nur dafür, dass es nicht funktioniert und es daran kaputt geht?
Diese ewige Zwickmühle, ob es nicht besser wäre, es zu lassen, oder ob es besser wäre, den Kopf auszuschalten und es einfach zu genießen weil es zu schön ist, um wahr zu sein. Nicht nur für den Moment, nicht nur aufgrund der Verliebtheit und was einem sonst noch so unterstellt wird. Darum geht es nicht, es geht um viel mehr. Es geht darum, gleichzeitig das Gleiche zu denken und zu sagen. Unabhängig voneinander, ohne darüber zu reden, die gleiche Musik zu hören. Immer und immer wieder. Oder über irgendwelchen Mist zu lachen; einfach diese tausend Gemeinsamkeiten, die ich gar nicht in Worte zu fassen vermag.
Und die Antwort des Herzens ist: „Mach weiter. Bleib dir treu.“
Auf mein Herz zu hören war nie mein Ding aber so paradox es ist: Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr denke ich, dass es das beste ist, nicht zu denken. Doch wenn ich denke und wenn ich den Kopf frage, dann zerreißt es mich, weil ich nicht nur das Gefühl habe sondern auch mein Kopf mir sagt, dass es mit ihr einfach für immer halten könnte. Wenn wir es richtig angehen.
Ich meine, niemand ist ohne Fehler und man kann nicht alles richtig machen und man kann Mist bauen, aber man kann auch verzeihen und letztendlich geht es doch gar nicht darum, sondern darum, ob es passt und ob das Gefühl stimmt. Warum also warten, wenn es sich jetzt im Moment so richtig anfühlt?
Fragen über Fragen, die den Kopf zersprengen, den ich einst mir versprach, immer hoch zu tragen. Und ich will’s mir nicht zerdenken. Ich will es einfach fühlen. Ich will mich einfach fallen lassen und den Kopf ausschalten. Weil der Kopf schon lange entschieden hat, sonst hätte ich mich nicht drauf eingelassen. Und trotzdem denke ich darüber nach. Nichts beschäftigt mich mehr, als die Frage, ob es der richtige Zeitpunkt ist.
Doch die Antwort darauf kann nur die Zeit zeigen.
Schwer… schwer… – ich muss aber sagen.. 400km… das ist,… das ist erstmal nur eine Zahl. Zahlen sind abstrakt, man kann damit nichts anfangen. Aber da du schonmal den Weg auf dich nahmst (meine ich mich zu erinnern…) – meinst du, du könntest das regelmäßig? Meinst du, Sie könnte das regelmäßig?
Es gibt Paare die scheitern an weit weniger Kilometern.
Ich bin froh, so eine Entscheidung nicht treffen zu müssen.
Bevor ich ein negatives Fazit schreibe, schreibe ich lieber keins.
Grüße.
Lieber Ben,
du weist nicht wie sehr du mir, vielleicht auch noch vielen Anderen, aus dem Herzen sprichst. Wie gut kenne ich die Situation. Nicht genau die selbe, wir wohnen sehr nah bei einander. Aber wie die Umstände es so wollen wird es uns nicht gestattet zusammen zu sein. Nicht mehr. Dabei ist er mein Ein und Alles. Er ist mein Herz.
Oft haben wir uns gefragt was wird die Zeit bringen? Sollen wir es besser lassen? Aber je länger er sich aus meinem Leben gestohlen hat, desto mehr wird mir klar wie sehr ich ihn Liebe. Alles würde ich tun um ihn als „meinen“ wieder zu haben.
Für Euch wünsche ich mir, dass ihr ein Happy End findet. Mein Tipp: Probiert es und der Rest wird die Zeit zeigen. Denn nichts ist schlimmer als die Liebe seines Lebens gehen zu sehen. Sie ziehen zu lassen und sie für immer verloren zu haben.
Alles Gute für Euch.
slomY
Ich kann auch sehr gut nachvollziehen was gerade in dir und euch vorgeht. Eine ähnliche Entscheidung habe ich auch treffen müssen. Das ist jetzt aber schon fast ein Jahr her und ich bereue es keien Sekunde. Und schon damals habe ich wenig darüber nachgedacht sondern einfach getan. Man kann Ewigkeiten darüber grübeln, ob es jetzt richtig ist oder noch etwas Zeit nötig ist. Doch was ist, wenn die Zeit verstreicht und damit eine einmalige Chance? Was, wenn es schon bald völlig abwegig ist, es zu tun? Deshalb gibt es für mich nur einen einzigen Weg. Mit dem Kopf voran, zur Not auch gegen die Wand. Probiert es aus und mit der Zeit werden die Fragen beantwortet. Wenn es sein soll, dann wird es klappen.
Alles was passieren soll, wird passieren. Die Annahme, dass wir mit unseren Entscheidungen bewusst Einfluss auf die Geschehnisse haben, ist etwas dass wir gerne glauben… dass aber selbst Studien widerlegen. Denn auch wenn wir jetzt noch schwer mit uns ringen, im Unterbewusstsein ist längst eine Entscheidung gefallen… und egal wie sie ausfällt, unser Weg ist längst vorbestimmt und das Schicksal wird sich erfüllen. Viele Dinge passieren und wir sehen nicht warum es geschah… wir halten es für eine Strafe, für Pech. Und oftmals stellt sich viel später heraus, dass dies das Beste war das uns passieren konnte und es eben genauso für uns bestimmt war. Vor etwa zwei Tagen sah ich eine sehr interessante Folge von ‚How I met your mother‘ als Ted erklärte, dass alles was geschieht Schicksal ist. Wäre er an einem bestimmten Tag nicht mit Regenschirm vor die Türe, wäre er statt nach links doch nach rechts gelaufen, wie er es erst vorhatte, wenn er nicht am Kiosk eine Zeitschrift gekauft hätte, wenn er dem Obdachlosen keinen Dollar gegeben hätte und dann an dieser Ampel gestanden hätte… wäre echt nie seiner zukünftigen Frau begegnet. All diese kleinen Faktoren, die in unserem Alltag eine eher nichtige Rolle spielen sind letztendlich dafür verantwortlich wem wir begegnen. Und wenn man anfangen würde sich jeden Tag aufs Neue bewusst zu entscheiden ob man zum Bäcker gehr oder doch lieber den Weg zur Arbeit fährt, würden wir verrückt werden. Ich selbst habe harte Schicksalsschläge hinter mir… und ich habe mit meinem Schicksal sehr gehardert und mich gefragt wieso mir das allea passieren muss. Ich sah keinen Sinn. Heute, wenn ich zurückblicke auf diese Zeit muss ich dankbar sein und mir ist klar dass es so kommen musste. Der Plan vom Leben zeigt uns wohin wir gehen müssen…
Das ist es doch, was wir uns alle ab und zu mal fragen. Womit wir uns alle bei schweren Entscheidungen rumplagen. Mich plagen zur Zeit (wieder mal ^^) ähnliche Gedanken. Allerdings aufs Berufsleben bezogen.
Meine erste Beziehung war eine Fernbeziehung, ungefähr gleiche Kilometeranzahl. Sie zerbrach. Es lag nicht nur an der Entfernung, aber „auch“. Und wenn ich dran denke, was wir beide an Geld verpulvert haben für Benzin und Zugfahrkarten… puuuh.
Letztendlich bin ich ja dann trotz kaputter Beziehung nach Düsseldorf gezogen, auch weil es mir da gefallen hat (und ich muss sagen, auch wenn mein Mann das nicht gerne hört, ich vermisse es. Für mich ist das meine Herzensheimat und ich freue mich immer wieder, wenn ich mal wieder hinkomme).
Meine zweite Beziehung war dann Düsseldorf – Bremen. Es war für genau 6 Wochen eine Fernbeziehung, dann kamen Heirat und Umzug. Die Entscheidung fiel schnell und wir haben auch gar nicht lange darüber geredet.
Es gab keine Diskussion ob „du zu mir oder ich zu dir?“ weil es einfach so war, dass ich überall arbeiten konnte, aber er eben nicht.
Ich war zuvor ein Mal in Bremen und habs mir angesehen und mich gefragt ob ich hier leben könnte. Die Antwort war jedenfalls nicht nein. Ich hab aber lange gebraucht um mich hier heimisch zu fühlen und zurecht zu kommen. Bremen und ich, wir wurden nicht so schnell warm miteinander. Ich weiß nicht woran es lag. Vielleicht zum Teil daran, dass ich beruflich anfangs kaum auf die Füße kam. Aber es hat geklappt und das ist alles was zählt. Und mein Kind ist ja nun gebürtiger Bremer g
Die Frage ist, ob du dir für dich vorstellen könntest dort zu leben und zu arbeiten, ganz abgesehen von der Beziehung. Wenn es dir gefällt, dann wag den Schritt. Dann wird er nicht schlecht sein. Zerrede und zerdenke das ganze nicht, je mehr Gedanken man sich macht, umso verwirrter wird man mit der Zeit. Weisst du ja selbst auch. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Auf die Nase fallen wir alle immer Mal wieder, dann muss man aufstehen und das beste daraus machen!
Etwas zu wagen heißt, nicht Feige zu sein sondern Mutig in die Welt zu blicken und zu akzeptieren das es Risiken gibt. Die gibts immer und überall.
Wenn es sich richtig anfühlt, dann ist es gut :)
Dazu sage ich nur: Studieren geht über Pobieren.
Klar ist das so eine Sache. Man zerbricht sich den Kopf darüber. Sollen wir? Oder sollen wir nicht?
Ich würde es einfach tun! Wagt den Schritt & ihr werdet sehen ob es klappt oder nicht. Klar gibt es Paare die iwann auseinander gehen, aber wer weiß das schon welches Paar das iwann wird. Man muss das alles selbst herausfinden, in dem man es wagt.
Wünsche dir viel Glück auf deinen Weg :)