Herzlich Willkommen und vielen Dank, dass ihr meinen ersten Beitrag zum Thema „Subjektive Berichterstattung“ lest. Heutiges Thema ist die Sendung „Extra“ auf RTL. Sie lief gestern Abend um 22:15. Titel der Folge: „Die Billigflug-Lüge„.
Wie es mir auf den Sack geht. Ständig werden sie runtergemacht, die Billigflieger. So subjektiv, das geht auf keine Kuhhaut. Kleines Beispiel: Wer bei Ryanair den Web-Check-In nicht macht, zahlt am Flughafen Geld. Ach nee! Gestern habe ich ja einen Flug gebucht und direkt nach dem Buchvorgang eine E-Mail von Ryanair bekommen, mit diesem Text:
IN ORDER TO TRAVEL YOU ARE REQUIRED TO CHECK-IN ONLINE […] PASSENGERS WHO DO NOT PRESENT A BOARDING PASS AT THE AIRPORT WILL BE CHARGED A RE-ISSUE FEE OF EURO40/GBP40.
Er ist sogar groß geschrieben. Was sollen die denn noch tun? Kein Englisch zu können, ist keine Ausrede. Klar, hier müsste Ryanair nachbessern und die E-Mail auch auf Deutsch bereitstellen. Aber es gibt genügend Online-Dienste, die den Text mal eben übersetzen – und mir kann niemand sagen, dass er keine Bekannten hat, die ansatzweise Englisch können oder bei der Übersetzung via Online-Dienst behilflich sein können.
Gut, bei den Testpersonen war es der Fall, dass das Check-In-System an diesem Tag Wartungsarbeiten unterzogen wurde. Doch auch hierzu findet sich eine Passage in der E-Mail, vorangestellt sogar nochmals der Hinweis, dass man den Check-In ONLINE machen muss!:
ALL PASSENGERS ARE REQUIRED TO CHECK-IN ONLINE AND PRINT THEIR BOARDING PASSES BEFORE TRAVEL
Passengers can check-in online from 15 days up to 4 hours before the scheduled flight departure time on http://www.ryanair.com Once a passenger has checked in online the boarding pass can still be reprinted up to 40 minutes prior to the scheduled flight departure time
Bedeutet also: Man hätte den Check-In zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren können/müssen.
Dann wird weitergemeckert: Übergepäck wäre ja so teuer. Liegt doch auf der Hand. Irgendwo müssen die günstigen Preise ja herkommen, ihr Vollpfosten! Die schenken euch nix, oder dachtet ihr das? Aber auch hierzu findet sich ein Hinweis in der E-Mail:
Strictly one item of cabin baggage per passenger (excluding infants) weighing up to 10kg with maximum dimensions of 55cm x 40cm x 20cm is permitted. (handbag, briefcase, laptops, shop purchases, camera etc. must be carried within your permitted 1 piece of cabin baggage). Extra/oversized cabin baggage will be refused […], or where available, placed in the hold of the aircraft for a fee of Euro/GBP 30. […]
Das heißt, ich erhalte direkt nach der Buchung alle benötigten Informationen per E-Mail. Und obwohl die E-Mail auf Englisch ist, verstehe ich sie. Aber egal, selbst die Webseite wurde bemängelt, man fände dort nicht die benötigten Informationen.
Hierzu ein kleiner Hinweis: Selbstverständlich bin ich PC- und internetaffin, und kenne mich daher bestens aus. Ich habe einen „geschulten“ Blick und finde Informationen deutlich schneller als Laien. Aber was erwarten die? Wer sich im Internet bewegt sollte es – meiner bescheidenen Meinung nach – auch bedienen können.
Gleich auf der Startseite wird mehrmals auf „eventuell anfallende Buchungsgebühren“ hingewiesen. Genauere Angaben – auf Deutsch – findet man, wenn man den Link anklickt (http://www.ryanair.com/site/DE/inpage.php?partner=BOOKINGFEE). Dort wird auch auf eine Tabelle mit genauen Gebühren hingewiesen (http://www.ryanair.com/site/DE/faqs.php?sect=CHARGES).
Was wollt ihr denn mehr? Was ist daran so schwer zu verstehen?
Gut, dass gestern nichts über den Service an Bord des Flugzeuges kam, sonst hätte ich mich wahrscheinlich übergeben. Wir fliegen für gerade mal 22 Euro (plus 20 Euro Buchungsgebühren) nach Mailand – ist doch logisch, dass das kein All-Inclusive-Flug ist. Das sind wahrscheinlich genau diese Pappenheimer, die ein Hotel für 10 Euro die Nacht buchen und dann gerne Büffet hätten. No way!
Was allerdings gar nicht geht, ist die – gestern nicht erwähnte – Rückbuchungspauschale bei GermanWings. Dort musste man zumindest in der Vergangenheit 50 Euro berappen, wenn das Konto nicht gedeckt war. Und das bei niedrigen Personalkosten und Bankgebühren für die Gesellschaft von ca. 3 Euro.
Das allerschlimmste ist: Ich habe ja noch nicht mal was gegen die Personen, die auf Ryanair „reinfallen“. Die also glauben, dass die Welt ein Ponyhof ist und viel Leistung wenig kostet. Ich habe einen Hass auf diese subjektive Berichterstattung von RTL & Co. – kann man denn nicht objektiv berichten? Können die nicht mal „normale“ Experten zu Rate ziehen, die auch objektiv urteilen und nicht an allem was auszusetzen haben?
Fazit: Ich kann es einfach nicht verstehen. Weder die Leute, die sich beschweren, noch weniger die Leute, die darüber so subjektiv berichten. So schreckt ihr die Leute nur vor Ryanair ab – und dann gibt es bald nur noch teure Flüge. Ich bin froh, dass es diese Billigairlines gibt – und auch bei denen muss natürlich Sicherheit groß geschrieben werden – ich brauche keinen Sektempfang, ein Leckerli zum Schluss. Ich will einfach nur fliegen. Und das möglichst günstig.
genau das hab ich mir auch gedacht als ich die Sendung gesehen habe… Danke dass Du meine Gedanken in Worte gefasst hast!
Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber ich denke, es geht um die vielen versteckten Gebühren. So wird bei manchen Airlines (ich weiss gerade nicht, ob RyanAir dazugehört) auch eine Gebühr für den Internet-Checkin verlangt und einchecken muss man ja, somit sind das eigentlich fixe Kosten.
Das ct-Magazin hat letztens Billig-Airlines getestet:
http://www.heise.de/ct-tv/Video-Zusatzgebuehren-bei-der-Online-Reisebuchung–/video/2009/06/20/webcast/pruefstand/140696
PS: Und irgendwie kommt dieser Kommentar-Editor nicht mit meinem Browser klar… ich schreibe es jetzt im Texteditor und kopier es rüber, direkt ist das Ding für mich unbenutzbar.
Wie gesagt, ich finde es nicht gut, dass Ryanair den WebCheck-In sowie die Kreditkartenzahlung „versteckt“. So schlimm ist das aber nicht, denn als Gesamtpreis bekomme ich den Preis inkl. Check-In und Buchungsgebühren angezeigt. Und das vor dem Absenden der Buchung.
Klar sind das fixe Kosten und diese könnten auch gerne in den Flugpreisen enthalten sein, aber man bekommt sie ja – wie ich finde – rechtzeitig angezeigt. Da gibt es also keine Ausreden.
Und wie viel Gepäck ich mitnehmen darf, bekomme ich auch genau erklärt. Wer da Probleme hat, ist doof oder lesefaul.
Danke für diesen Blogbeitrag!
Für mich persönlich ist Ryanair eine der transparentesten Airlines überhaupt. Ihr Ziel, den Flug so günstig wie möglich anzubieten, der gesamte Rest ist Optional.
Fliege ich mit wenig Gepäck zahle ich wenig d.h. ich werde belohnt. Spare ich Rynair Geld (Web-checkin), werde ich belohnt. Will ich mehr Gepäck mitnehmen, muss ich dieses Bezahlten – schließlich bedeutet mehr Gepäck, mehr Treibstoffverbrauch.
Einzig und alle die Keditkartengebühren, Namensänderungen und Stornierungen sind überteuert.
Ich verstehe es vollkommen das viele Leute Ryanair nicht mögen, ich bin selbst niemand der gern mit Ryanair fliegt, doch wenn ich einen günstigen Flug will erwarte ich mir auch keine Luxusreise ;)
guter beitrag!
das gemecker über billigflieger bzw. billigangebote im allgemeinen geht mir derzeit auch tierisch auf den sack. klar gibts immer irgendwo ein paar kleinigkeiten oder haken. aber umsonst ist eben nichts und man muss sich eben entsprechend informieren, wenn man sparen will. diese geiz-ist-geil-mentalität in deutschland ist einfach widerlich.
und gerade extra mit extra und co. ist auch besonders für objektive und durchdachte berichterstattung bekannt… wers glaubt…
Ich darf Ben oben korrigieren: weder bei Ryanair noch bei easyjet sind die Buchungsgebühren fixe Kosten: durch intelligente Order und entsprechenden Einsatz von geeigneten Kreditkarten entfällt die Buchungsgebühr! Da ich nur mit Ryanair fliege, habe ich nur dazu einen entsprechenden Artikel verfasst, Ihr findet dort alle Hinweise: http://www.ciao.de/Kostenlose_Kreditkarte_masterCard_ohne_Schufa__Test_8622942
Wieso Netteller, wieso nicht Wirecard?
Vielen Dank auch für deinen Link bei Ciao :)
An für sich ist dies für mich auch eine Sache, wo ich sagen würde, kein Problem. Es steht überall geschrieben, man muss nur die Augen aufmachen.
Wie ist das aber bei Menschen (ich meine jetzt alle Dienstleistungen im Netz), die keine barrierfreie Seiten haben?
Was ist mit den Menschen, die die versteckten Kosten nicht lesen können, weil sie z.B. eine Sehbehinderung haben? Ich meine, sie können das bestimmt schon lesen, aber ich denke auch, das es mal untergehen kann…
Schade ist eigentlich – wenn man es mal von der ganz anderen Seite aus betrachtet, um so mehr wir annehmen – nach und nach, um so mehr Freiheiten werden sich die Dienstleister in den nächsten Jahren nehmen…es wird also immer mehr, was da auf uns zu kommt. Irgendwann geben wir uns nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm…zufrieden…
Und genau das ist es doch, was die Konzerne letztendlich erreichen wollen…
Danke für eure Meinungen. Was ich noch viel schlimmer finde ist einfach die Mentalität. Wie kann man allen Ernstes erwarten, in einem „Billigflieger“ so behandelt zu werden, wie in der Lufthansa (o.a.) Business Class?
Früher war es so: Wir haben 2 Tarife, der eine ist vollgestopft mit Zeug, der andere nicht so sehr, such dir einen raus. Für Leute wie mich, die auf einem 2 Stunden-Flug GAR NICHTS brauchen, gab es keine Möglichkeit, günstiger davonzukommen.
Nun kann ich mit Ryanair für wenige Euros fliegen. Ja, ich muss mich nach deren Zeiten richten. Ja, ich muss für den Klogang extra bezahlen. Na und?
Ich hab zwar prinzipiell auch was gegen die „Nix bezahlen und trotzdem vollen Service wollen“- Mentalität, aber Ryanair gehört für mich sicherlich nicht zu den Musterknaben. Allein was deren Gebührendschungel und nicht vorhandener Kundenservice sowie die lustigen Airportbezeichnungen angeht zeugt einfach nicht von Seriösität. Da wärs mir echt lieber die verlangten direkt 40€ fürs Tioket und liessen ihre ganzen fallstricke weg, die dazu dienen einem vorzumachen für 1€ komm ich billig in die Welt. Mein konkretes Problem? ich hab den Fehler gemacht bei denen zu buchen mit nem Französichen Vornamen als Mann. Ergebnis: Ryanair hat mir immer schön die Buchung ohne Title bestätigt um mir dann bein online Check-in ein schönes „Mrs“ vornedran zu packen. Kann ich ändern lassen klar, zu ganz transparenten Preisen wie 100€ online oder 1,86/min telefonisch vorausgesetzt ich müsste nicht in deren Bürozeit auch arbeiten. Das ganze ist nicht meiner Blödheit geschuldet sondern der eigenmächtigen Änderung von Ryanair! Macht sicherlich richtig spass wenn mal von denen ein Flug verschoben wird und man ist auf so ne „Service“-Hotline angewiesen. Fazit: Nie wieder!