15. Januar 2011 | Ansichtssache |
In letzter Zeit denke ich viel nach. Über die wichtigen Dinge im Leben; und über Nebensächlichkeiten. Über das, das wirklich zählt und das, das egal sein kann. Jeder hat andere Prioritäten. Meine haben sich drastisch geändert in den letzten Monaten.
In einem Gespräch über Geld wurde mir klar, wie nebensächlich materielle Dinge sein können. Natürlich möchte ich in meinem Leben viel erreichen, ein großes Haus haben, ein tolles Auto fahren und mir viel leisten können. Aber müsste ich mich entscheiden zwischen einem einsamen Leben in Saus und Braus, mit allem, was ich mir je erträumt habe; und einem „normalen“ Leben mit durchschnittlichen finanziellen Verhältnissen, aber einer Person an meiner Seite, die ich liebe und die mich liebt, dann würde ich auf alles Geld der Welt verzichten.
„Viel wichtiger ist mir, jemanden zu haben, der mich so nimmt, wie ich bin; mich respektiert und mir zuhört; mit mir redet, anstatt alles in sich reinzufressen. Der aufrichtig ist, und dem ich vertrauen kann.“ schrieb ich. Und ich meine es.
Irgendwann kommt der Moment im Leben, in dem du einsiehst, dass finanzieller Reichtum nicht ansatzweise so wichtig ist wie Reichtum an Menschlichkeit und Liebe. Natürlich wünsche ich mir ein Leben in Wohlstand. Wer tut das nicht? Aber wenn ich dafür auf die Richtige verzichten müsste, würde ich dankend ablehnen.
Nichts sollte wichtiger sein, als sein Leben mit einem Menschen teilen zu können, der einem irgendwann mehr bedeutet als man selbst. Für den man alles geben würde. Mit dem man die Tiefen des Lebens meistert und die Höhen genießt. Kein Tag ist wie der vorherige, und jeder Tag könnte der letzte sein.
Die Moral von der Geschicht: Gib dich nicht auf für eine Person, von der du glaubst, dass sie dieser Mensch ist. Streit kommt vor, aber man muss sich auch in Krisenzeiten respektvoll behandeln. Wenn es nicht passt, dann sollte man es nicht passend machen. There are so many fish in the sea!
Und irgendwann erkennst du, dass nicht Kompromisse eine Beziehung am Leben halten. Es muss einfach nur die Richtige sein.
23. Dezember 2010 | Ansichtssache |
Wahrscheinlich hat jeder von euch, die diesen Artikel hier lesen, sich schon einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt. Die Antwort darauf zu finden ist schwerer als man denkt. Standardantworten sind beispielsweise „Na, das Leben an sich!“ oder „Irgendwann zu sterben.“ — doch fast niemand setzt sich mit dem Thema näher auseinander.
Sicherlich läuft das Leben für jeden nach dem gleichen Schema ab: Man wird geboren, man wird älter, irgendwann stirbt man. Warum das so ist, kann niemand beantworten. Günther Anders sagte:
Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?
Viele Wissenschaftler beschäftigen sich seit Jahrzehnten, wahrscheinlich gar seit Jahrhunderten mit der Sinnfrage. Ich wage zu behaupten, dass in den nächsten 200 Jahren keine Antwort darauf gefunden wird, warum wir existieren. Doch darum soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für manche die Frage nach Existenz, nach Herkunft. Danach, wie das Universum entstand und ob die Urknalltheorie die Wahrheit spricht. Der andere Teil stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens an sich. „Wieso sollte ich leben, wenn das Leben doch nur mit dem Tod endet?“, wird mancher sagen. Auch ich denke hin und wieder darüber nach, was das Leben für mich ist.
Das Leben an sich, die Zeit zwischen Geburt und Tod, füllen wir selbst mit Inhalt. Wir bauen Brücken, wir reißen sie ein. Wir legen uns Steine in den Weg oder lassen sie uns gar von anderen vor die Füße knallen. Und ich behaupte: So sehr wir auch immer in irgendeiner Art und Weise abhängig sind (vor der Volljährigkeit von den Eltern, jederzeit von der Gesellschaft und meistens auch von Geld), haben wir es selbst in der Hand. Nur wir selbst entscheiden, welchen Weg wir gehen und was wir aus unserem Leben machen.
Leben ist Arbeit. Nicht nur stumpf einer Beschäftigung nachzugehen, um Geld zu erhalten; sondern etwas zu tun, das dich ausfüllt. Nicht einen Job zu wählen, den du eigentlich nicht machen willst, nur weil er besser bezahlt wird. Sondern einen, der dich glücklich macht, auch wenn das heißt, dass du weniger verdienst. Dich nach Feierabend schon wieder auf den nächsten Morgen zu freuen, weil die Zeit mit deinen Kollegen so unglaublich schön ist. Weil ihr zusammen lacht, auch wenn ihr nicht auf einer Hierarchieebene steht. Weil ihr euch gegenseitig helft, anstatt egoistisch zu sein.
Leben ist Musik. Dich einfach zurückzulehnen und den Verstand auszuschalten, dem Text zu lauschen oder ihn mitzusingen. Jede Note zu spüren, jedes Wort zu fühlen, als wäre es dein eigenes. In den Klängen zu versinken, dich einfach gehen zu lassen; zu wissen, dass sich die Erde trotzdem weiterdreht und träumen. Von besseren Zeiten, von einem langen Urlaub, von einer bestimmten Person. Davon, irgendwann selbst auf großen Bühnen zu stehen. Menschen zu begeistern. Begeistert zu werden.
Leben ist Freundschaft. Freunde zu haben; echte Freunde, die immer da sind, wenn du sie brauchst. Mit denen du Pferde stehlen kannst; die dich zum Lachen bringen in Momenten der Trauer und wieder auf den Teppich holen, wenn du abgehoben bist. Die dir in den schwierigsten Zeiten zur Seite stehen und dafür keine Gegenleistung verlangen. Dich in den Arm nehmen, wenn du weinst; dir Ruhe geben, wenn du sie benötigst. Dir eine Schulter zum Anlehnen bieten, obwohl du nicht danach gefragt hast.
Leben ist Familie. An Weihnachten nach Hause zu fahren, in die Heimat. Sie fast zwei Jahre nicht gesehen zu haben und zu wissen, dass sie trotzdem für dich da sind. Dich so sehr vermisst haben, wie du sie vermisst hast. Dir ein Bett anbieten, auch wenn ihr euch früher angeschrien habt. Dir ein Zuhause sind, auch wenn du dort nicht mehr wohnst. Und immer hinter dir stehen, ganz egal, wie viele Fehler du machst. Die dir alles geben, auch wenn sie selbst nichts haben. Weil sie wollen, dass es dir gut geht. Weil du ihnen wichtiger bist, als sie es sich selbst sind.
Leben ist Liebe. Dich fallen zu lassen, dich hinzugeben; einer Person, die dich so sehr berührt wie keine andere. Die deine Stärken und Schwächen besser kennt als du selbst. Die dich nimmt, wie du bist; mit allen Fehlern, die du hast. Die dich versteht, wenn du es selbst nicht tust. Die in den schwersten Zeiten zu dir hält, auch wenn sie es selbst nicht leicht hat. Mit der du jede Sekunde genießen kannst, als wäre es die letzte. Mit der du deine letzten Sekunden verbringen möchtest. Die dir mit Kleinigkeiten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die DICH verzaubert.
Denn nichts ist wichtiger als jede Sekunde des Lebens zu genießen. Der Sinn des Lebens ist für mich jeder noch so kleine Moment, der mich mit Glück erfüllt. Ich würde mein Leben für nichts auf der Welt aufgeben. Ich bin vielleicht nicht reich an Geld, aber dafür umso reicher an Glückseligkeit.
Ich wünsche euch allen ein geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Auf dass ihr euch das hier zu Herzen nehmt und nach den richtigen Werten und Zielen trachtet. Nehmt euer Leben selbst in die Hand und lasst es nicht andere für euch tun!
22. August 2010 | Digitales |
Vor ein paar Wochen habe ich ja vermehrt darüber gebloggt, der Telekom – bzw. T-Mobile – den Rücken kehren zu wollen. Nun habe ich gestern jedoch meinen T-Mobile-Vertrag verlängert. Da mich via Twitter einige Fragen zu diesem Thema („warum?“, „wie?“, etc.) erreicht haben, hier nun der Blogpost dazu.
Zuerst habe ich eine Liste mit den Vor- und Nachteilen der beiden Varianten – also iPhone via T-Mobile oder iPhone in UK und zu o2 wechseln – gemacht.
Vorteile T-Mobile: Ich hab’s sofort. Ist einfacher absetzbar, ich hab eine Rechnung aus DE mit USt., und kaufe das Gerät dann eben geschätlich. Außerdem haben sie das bessere Netz – wenn auch o2 nicht so schlecht ist, wie ich dachte – und einen tollen Service. Bei o2 weiß ich das nicht, alle Erfahrungen dort bis jetzt waren jedoch auch zufriedenstellend. Ich bekomme ein deutsches Gerät, ich weiß 100%ig, dass ich Garantie in DE geltend machen kann bei Apple. Bei den Auslandsgeräten ist es „nur“ eine Kulanz in den letzten Monaten, dass Apple die Garantie auch in DE abwickeln lässt. Außerdem habe ich gleich einen deutschen Stromstecker.
Mit Versandgebühr von Boderlinx und deutschem Stecker hätte ich für das UK-iPhone 800 Euro ausgegeben. Nicht zu vergessen meine Skepsis gegenüber Borderlinx. Fast alle sind zufrieden, aber @dertobi sagte mir, dass jemand seine Lieferung nicht bekommen hätte. Leerer Karton, oder nie angekommen. Davor hatte ich Angst, weil ich’s mir nicht leisten könnte, 750 Euro zum Fenster raus zu werfen.
Vorteile o2: Der bessere Tarif. That’s it. Die Freiheit, ständig in alle Netze telefonieren und simsen zu können. Hab ich in der Vergangenheit nicht oft gemacht, von daher kein Muss. Es wäre „nice to have“, das ist alles. Ich bräuchte mir keine Gedanken mehr machen.
Ein weiterer Vorteil WAR, dass ich für’s iPad eine MultiCard bekommen könnte. Aber da ich mein iPad nicht mehr habe – und wahrscheinlich auch nicht mehr das 3G-Modell kaufen würde – muss ich diesen Vorteil fairerweise ausklammern.
Mein ideales Setup: iMac weg, MacBook Pro 13″ her, 27er Display her, iPad für’s Sofa. Aber eben nicht für unterwegs, da habe ich das MBP.
Fazit: Das einzige, was ich bei o2 gehabt hätte, wäre die Freiheit gewesen, nicht auf meinen Verbrauch zu achten. Effektiv hätte ich aber sogar mehr bezahlt. Bei T-Mobile zahle ich im Tarif „Complete M Friends“ 50 Euro monatlich, bei o2 wären es – und das nur, weil ich selbständig bin – 40 Euro + 12 Euro für 1 GB Surfen gewesen. Also 2 Euro mehr. Gut, ab dem 7. Monat gibt es einen Treuebonus, dann wäre ich ungefähr beim selben Preis rausgekommen.
Der Hauptgrund für T-Mobile war jedoch, dass es mir einfach zu heikel war mit Borderlinx. Wobei ich zurzeit sogar darüber nachdenke, meine Bestellung dort nicht zu stornieren und die Daumen zu drücken. Worst case: iPhone weg. 730 Euro für das Gerät plus Versandkosten von Borderlinx in den Wind geschossen. Best case: Ich bekomme das iPhone und verkaufe es in Deutschland (z.B. bei eBay) mit deutlichem Gewinn. Einkaufspreis inkl. Versand/Stromstecker ca. 800 Euro. Verkaufspreis 1000-1200 Euro.
Macht 200-400 Euro. Gegenüber steht das Risiko. Was würdet ihr tun?
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